Sie hilft Roma-Kindern

Eine Schulmediatorin vom Romano Centro vermittelt zwischen Wiener Schulen und prekär lebenden Familien.
Uwe Mauch

Uwe Mauch

Der Bub war schon seit Tagen nicht mehr in der Schule. Zu Recht machten sich seine Lehrer und die Direktorin der Neuen Mittelschule Sorgen. Der Bub stammt aus einer Roma-Familie, und da gibt es – fast will man sagen: traditionsgemäß – Probleme. Weil viele Väter und Mütter nicht lesen und schreiben können, schicken sie ihre Kinder nicht in die Schule. Erklären uns die Pädagogen.

Doch nicht immer stimmen diese Befunde mit dem Schul-Alltag überein. Nicht immer ist die Welt schwarz-weiß. Im konkreten Fall zeigte sich, dass die Mutter des Buben Alleinerzieherin und Alleinverdienerin ist. Aus Angst, ihren Job und ihr Einkommen zu verlieren, ging sie weiter arbeiten, während ihr Ältester auf ihr krankes jüngstes Kind aufpassen musste.

Es ist Menschen wie der Schulmediatorin Vesna Kovačević zu verdanken, dass der Bub jetzt wieder zur Schule kommt und seinen Lernrückstand aufholt. Die Mediatorin wird vom Romano Centro an Pflichtschulen entsandt, um Kindern aus Roma-Familien zu helfen und akute Probleme zu lösen.

Sie ist eine Bejasch, spricht Rumänisch – und Romanes kann sie verstehen. Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, wenn man von zu Hause wenig gefördert wird. Sie betont aber auch, dass Roma-Kinder öfter arm und öfter krank sind.

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