Gadgets für die Ich-AG

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Immer mehr Hightech-Lustspender sind nicht nur schön anzusehen, sondern machen auch gesund.
Gabriele Kuhn

Gabriele Kuhn

Allerlei Neues aus dem Genre „Mach’s dir selbst“ – nicht alles davon ist allerdings ernst gemeint.
Auf WhatsApp und in anderen sozialen Medien kursiert etwa im Umfeld der Fußball-WM das Foto eines Matchbesuchers, der ein Trikot mit der Aufschrift „Masturbinho 69“ trägt. Wer jetzt einfach nur neugierig ist oder ebenfalls Bedarf nach so einer Textilie verspürt, kann  gerne googeln. Zahlreiche T-Shirt-Hersteller bieten die Dinger an –  Kategorie „Humor“, 100 Prozent Polyester, limitierte Edition. Kunden, die das „Masturbinho 69“-Shirt erstanden haben, kauften auch:  Trikots mit dem Aufdruck „Das Bier gewinnt“ oder „Voll ist er.“ So weit, so halblustig.

Selbstliebe

Und dennoch – schlechter Witz hin, schlechter Witz her – ist es herrlich befreiend, dass mit dem Thema so offen umgegangen wird. Wichtig, wirklich. Denn im Formenkreis „Selbstbedienung“ steckt auch viel Ernstes. Da geht es unter anderem um Selbstliebe, um Selbstentdeckung. Um das Wissen, was  guttut – und was nicht. Etwas, das vor allem für Frauen ein zentraler Punkt ist, deren Erregungsabläufe ja meist komplexer sind. Je besser sie weiß, auf welche Reize sie anspringt, je mehr sie ihren Körper kennt und zu bespielen weiß, desto optimaler für die intime Begegnung mit einem Partner und die Lust. Daher sollte auch er eine große Freude daran haben, wenn sie sich zuweilen mit sich selbst beschäftigt. Zurück zum Anfang, Stichwort: „Neues“. Auf dem Selbstbespaßungssektor tut sich quasi täglich etwas. Klar kann man auf die eigenen handwerklichen Fähigkeiten setzen, aber es zahlt sich wirklich aus, in Hightech-Helferlein zu investieren und damit alleine, aber auch zu zweit zu experimentieren. Auch das ist fein daran.  Ideen dafür gibt es erstaunlich viele.

Erst unlängst wurde zum Beispiel ein neuer Klitorisstimulator  lanciert – und zwar mit Autopilot. Heißt: Die Technik übernimmt die „Führung“, indem sie die  Stimulation automatisch variiert. Motto: Kopf aus, Erregung an, kein Herumgedrücke und Dosieren nötig. Außerdem soll das Ding  kaum Geräusche  machen. Auch nicht übel. Wer weiß, dass manche Vibratoren so laut sind wie eine Teigrührmaschine, nickt dankbar. Apropos laut, mir fällt da gerade eine Szene aus einem Sexshop ein. Sie ist jetzt auch schon ein wenig her, zeigt aber recht schön die Entwicklung von einst zu jetzt. Ein Paar beim Vibratorgustieren: Sie eher still, besonnen und mit viel Wunsch nach Diskretion. Er eher laut, ruppig  – mit viel Wunsch, mitzureden. Irgendwann rief er tatsächlich quer durch die Räumlichkeit Richtung Verkäuferin: „Gehen S’ kommen S’ einmal her, meine Frau braucht was, das sehr stark vibriert.“ Nein. Einfach nein. Wir können das nämlich sehr gut alleine.

Zurück in die Gegenwart: Für sehr empfehlenswert halte ich die neuen „Geisha Balls“, Liebeskugeln zum Einführen, aber mit Elektrostimulation. Sie funktionieren ähnlich wie das bekannte EMS-Fitnesstraining (elektrische Muskelstimulation). Die Dinger schwingen beim Gehen oder bei jeder Körperbewegung und erzeugen angenehme Vibrationen. Inklusive Fitnesstraining für die unendlich wichtige Beckenbodenmuskulatur. Die sorgt nicht nur für innere, untere und „tragende“ Stärke, sondern erhöht die Orgasmuswahrscheinlichkeit um ein Vielfaches.

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