Schach und Fehler

Schach und Fehler
Das Spiel mit Rössl und Bauer begründete das Image vom taktisch brillanen Russen
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

 

Die Spanier haben’s erfunden, die Italiener waren bald Meister im Verschieben von Rössel und Läufer; es kämpften die Bauern der Franzosen gegen die der Engländer; und ein Österreicher war erster Weltmeister: Schach. Das Schachspiel hat auch den Mythos vom klugen, taktisch brillanten, Russen begründet.

Schach war immer schon politisch, nicht nur, weil die Russen früher in Dauerserie den Weltmeister stellten: Botwinnik, Petrosjan, Karpow – und dann schnappte der Amerikaner Bobby Fischer Boris Spasski den Titel weg, ein Jahrhundertereignis.

Jetzt ist wieder ein Russe auf dem Weg zum Titel: Jan Alexandrowitsch Nepomnjaschtschi, wenn man sich das merken möchte. „Schach ist die gewalttätigste aller Sportarten“, sagte Garri Kasparow einmal; „Schach ist Kampf, hauptsächlich jedoch gegen die eigenen Fehler“, sagte der Schacher Savielly Tartakower. Die passieren, apropos Politik, auch gewalttätigen Taktikern im Kreml grad.

andreas.schwarz@kurier.at

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