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Über den Kampfbegriff "alte, weiße Männer"
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Der treue Leser T. schreibt, im KURIER habe sich ein „hartnäckiger Rechtschreibfehler breitgemacht“, dem sowohl die Chefredakteurin als auch der Autor dieser Zeilen erlegen sei. Sie hätten kürzlich von „alten, weißen Männern“ geschrieben – wo es doch „alte weise Männer“ heißen müsste.

Da hat T. vollinhaltlich recht. Es müsste.

Doch in unserer Twitter-/Social Media Kampfgesellschaft hat sich der abschätzige Begriff „alte weiße Männer“ für all jene eingebürgert, die eine von Erfahrung und Diskurs genährte Überzeugung haben (die auch eine falsche sein kann). Die sich also nicht der Deutungshoheit jener Meinungs-Blasen fügen, die einander mit krausen Identitätsdebatten, unverständlicher Sprach-Genderei oder diversen Weltuntergangsstimmungen beglücken.

Die Weisen wissen um die Vergänglichkeit von Hypes, schauen zu, flügelschlagen nicht mit und tragen guten Sinnes ein rundes s – so wie von Leser T. vermutet.

andreas.schwarz@kurier.at

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