Royales Bed-Office
Der Sonnenkönig Ludwig XIV. (1638-1715) ist im 17. Jahrhundert Trendsetter für die meisten europäischen Fürsten. Der mächtigste Herrscher seiner Zeit hat eine Geliebte, als es noch nicht selbstverständlich ist.
Seinen Beichtvater versucht er in harten Diskussionen zu überzeugen, dass sein Tun nichts Unrechtes sei, was ihm auch gelingt. Regelmäßig gibt ihm der Geistliche die Absolution für die Todsünde des Ehebruchs.
Er regiert Frankreich von seinem Schlafgemach aus. Immerhin soll er über 400 Schlafstätten verfügt haben, 155 davon haben überdimensionale Ausmaße, denn "viel Bett bedeutet viel Potenz". Betten dienen an Fürstenhöfen weniger zum Schlafen als zu Repräsentationszwecken. Gäste und Gesandte werden im Schlafzimmer empfangen.
Schon im vierten Jahrhundert vor Christus soll Alexander der Große von seinem Bett mit güldenem Baldachin aus, sein Weltreich regiert und Besprechungen abgehalten haben – so wie später eben auch Frankreichs Könige im "lit de justice" ("Bett der Justiz"). Das Bett besteht aus fünf Kissen. Auf einem davon sitzt der König, zwei stützen seine Arme, eins den Rücken und das fünfte die Füße. Wahrlich bequem.
Das schätzt auch King Charles III. Denn eines ist sicher: Das Schlafgemach von Charles ist der Himmel auf Erden. Die Hölle hat er bereits hinter sich. Denn auf keinen Fall soll er als Kind verweichlicht werden.
Daher wird er von seinem Vater auf ein Internat geschickt, auf dem er jahrelang schikaniert wird. Die Fenster in den Schlafsälen sind auch im Winter stets geöffnet. Wer einen Schlafplatz am Fenster hat, muss sein Bett regelmäßig vom Schnee befreien.
Heute besteht Charles darauf, in einem orthopädischen Bett zu schlafen – und das allein. 19 Jahre ist das Königspaar Charles und Camilla nun bereits verheiratet. Dass die Ehe der beiden so gut funktioniert, soll angeblich auch an den vielen Schlafzimmern in ihrem Haus liegen.
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