Royaler "Händel"

Froilán, der Neffe des Königs, sorgt für Ärger am spanischen Königshof.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Felipe Juan Froilán de Todos los Santos de Marichalar y Borbón ist am 25. November vor einem Nachtclub in Madrid in eine Massenschlägerei verwickelt. Der 24-jährige Froilán wird mit einem Freund in Gewahrsam genommen. Die spanische Zeitung "El Confidencial" schreibt, dass laut Polizei bei der Schlägerei Stichwaffen verwendet wurden.

Es gehe um Körperverletzung, Froilán könnte zu einer Haftstrafe von drei Monaten bis zu einem Jahr verurteilt werden. Froilán bestreitet, an der Schlägerei beteiligt gewesen zu sein.

Es ist nicht das erste Mal, dass der älteste Sohn von Felipes Schwester, Infantin Elena, in eine Schlägerei verwickelt ist. Letzten April wollte er sich in einer Bar nicht in die Warteschlange zur Toilette einordnen. Darauf angesprochen, gab sich Froilán provokant: "Weißt Du nicht, mit wem Du redest?" Dafür kassierte er einen Schlag ins Gesicht. Der Palast hat diesen Vorfall allerdings nie angezeigt.

Für Aufsehen sorgte er bereits mit 13 Jahren: Damals hatte er sich mit einem Gewehr in den Fuß geschossen.

Der Umgang mit Waffen ist im spanischen Königshaus ein heikles Thema. Während eines Urlaubes im königlichen Exil in der Villa Giralda in Estoril kommt es am 29. März 1956 zu einer Tragödie: Der 18-jährige Juan Carlos (der spätere König) und sein 14-jähriger Bruder Alfonso hantieren mit einer Waffe. Vater Don Juan nimmt den beiden den Revolver ab. Doch sie wollen die geplanten Schießübungen machen.

Juan Carlos versucht ein klemmendes Projektil aus dem Lauf zu entfernen, als sich ein Schuss löst und den kleinen Bruder mitten ins Gesicht trifft. Mutter Maria verkraftet den Tod ihres Sohnes nie und verfällt in schwere Depressionen. Wer geschossen hat, wird bei der offiziellen Erklärung nicht gesagt. Mutmaßungen werden laut, dass Juan Carlos die Katastrophe ausgelöst haben soll. Der Tod von Alfonso bleibt ein Rätsel. Und der einzige Zeuge, sein Bruder Juan Carlos, schweigt bis heute.

Kommentare