Royaler Aufputz

Das modische Spiel als zentrale Frage der letzten Wochen.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Was ziehe ich nur an? Denn die schwedischen und norwegischen Königshausmitglieder stehen bei der Nobelpreisverleihung im Mittelpunkt. Für die Herrn ist es ganz einfach: schwarzer Anzug oder Frack. Die Majestäten haben nur ein Platzproblem: Wohin mit all ihren Orden. 

Die Königinnen und Prinzessinnen wählen je nach Anlass das kleine Schwarze oder die große Robe. Dekorativ angeheftet, die blauen Schärpen, die zum Königlichen Seraphinenorden gehören. 

Früher wird er an hochrangige bzw. verdienstvolle Schweden (ausnahmslos nur Männer) und an ausländische Monarchen verliehen. Heute bekommen ihn die königlichen Prinzessinnen und Prinzen in Schweden bei der Geburt.

Und wenn alle Augen auf die Royals gerichtet sind, entgehen dem Betrachter nicht die Skandale rund um die Verleihung, die seit 1901 am 10. Dezember, dem Todestag von Stifter Alfred Nobel, stattfindet. 

Prinzessin Madeleine zeigt 2002 mit ihrem roten Abendkleid von Designer Pär Engsheden ungewohnt tiefe Einblicke. Die bislang skandalfreie Victoria von Schweden trägt 2014 ein schulterfreies Kleid, das für Aufregung sorgt. Man stelle sich vor, das zum Outfit gehörende Ordensband trägt sie nicht auf dem Stoff der Robe, sondern auf nackter Haut. Schwägerin Sofia von Schweden tut es ihr einige Jahre später gleich und zeigt zudem noch eines ihrer Tattoos zwischen den Schulterblättern.

Beim Dinner im "Blauen Saal" des Stockholmer Rathauses mit Kronprinzessin Victoria von Schweden greift ihr Tischnachbar, der schwedische Ex-Staatsminister Göran Persson, plötzlich zum Handy, wählt eine Nummer und führt minutenlang ein angeblich "wichtiges" Gespräch. 

Auch Victorias Schwester, Prinzessin Madeleine, kennt Sitznachbarn mit Peinlichkeitseffekt. Als sie 2007 neben Staatsminister Fredrik Reinfeldt diniert, verzichtet dieser auf die Serviette und steckt seinen Daumen zwecks Reinigung in den Mund. Sehr vornehm!

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