Royale Trauer hat ihren Preis
Für die Ururgroßmutter der britischen Königin Elizabeth II. waren diese Exponate etwas ganz Besonderes. Victoria war bekannt für ihre Trauerkleidung. Seit dem Tod ihres Gatten Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha im Jahr 1861 trug sie nur noch Schwarz. Versteigert werden nun bei "Sotheby’s“ in London Perlenknöpfe, Broschen und Anhänger. Experte David Macdonald: "Wenn man an Victoria denkt, hat man die Kronjuwelen vor Augen, die Diamanten wie den Koh-i-Noor (persisch für: Berg des Lichts), all diese Steine. Dieser Schmuck aber ist viel intimer, sein Wert bemisst sich nicht durch große Diamanten.“
Der Trauerschmuck war im Besitz der Ururenkelin Victorias, Patricia Knatchbull, die am 13. Juni 2017 mit 93 Jahren starb. Eine Kostbarkeit: ein Achat- und Diamantanhänger, der von Prinz Albert – nach dem Tod von Victorias Mutter – in Auftrag gegeben wurde. Darin befinden sich eine Locke und ein Mini-Porträt der Verblichenen.
Wie begehrt derlei Preziosen aus royalen Schatzkästlein sind, zeigt die Schmuckauktion des früheren britischen Königs Edward VIII. Sie brachte im November 2010 9,5 Millionen Euro. David Bennett, Chairman von "Sotheby’s“, hat die Erklärung dafür: "Die Juwelenkollektion, entworfen vom Herzog und von der Herzogin von Windsor, gilt als die bedeutendste des 20. Jahrhunderts. Zum einen wegen der außergewöhnlichen Liebesgeschichte zwischen Edward und Wallis Simpson, zum anderen, weil er aus Liebe zu ihr auf den Thron verzichtete.“
Allein ein Cartier-Armband in Pantherform aus dem Jahr 1952 erzielte mehr als 5,3 Millionen Euro – der höchste Preis, der je bei einer Versteigerung für ein Armband bezahlt wurde. Zwischen 1.140 und 3.400 Euro bewegen sich die Schätzpreise für die Objekte aus der Trauerkollektion Victorias.
Doch der wahre Wert liege vielmehr in einem "emotionalen, zutiefst persönlichen Ausdruck über Verlust und Liebe“, so der Sotheby’s Experte in aller Ergriffenheit.
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