Royale Rauchzeichen

Jubiläen rund um die Tabakwaren, die "Sargnägel" mancher Kritiker.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Im Mai 1784, also vor 240 Jahren, erlässt Kaiser Josef II. das "Tabakpatent" als Vollmonopol. Anbau, Gewinnung, Bearbeitung, Herstellung und Handel ist dem Staat vorbehalten. Zur Unterstützung der Kriegsopfer wird die Leitung der Trafiken an Kriegsinvalide und Kriegerwitwen übergeben.

Auch schuldlos verarmte Beamte und deren Angehörige werden bei der Vergabe von Tabakverkaufsbewilligungen bevorzugt. Vor 180 Jahren (1844) startet in Wien die Produktion der Virginier-Zigarren, die später als "Kaiserliche" zur Lieblingsbraunware von Kaiser Franz Joseph I. avanciert.

Eine Lieblingsmarke hat auch Ex-Königin Margrethe II. von Dänemark: "Karelia" ohne Filter. Die griechischen Zigaretten wurden extra für die Monarchin eingeführt und wurden in 13 ausgesuchten Geschäften verkauft. 2002 berichtet das dänische Fernsehen, dass die königliche Lieblingszigarette aufgrund der EU-Richtlinien (zu hoher Teergehalt) in Dänemark verboten ist. 

Doch Margrethe weiß sich zu helfen und lässt sich die Glimmstängel direkt aus Griechenland schicken. Als eine dänische Zeitung an die Kettenraucherin appelliert, wegen der Vorbildwirkung in der Öffentlichkeit weniger zu rauchen, antwortet sie lapidar: "Ich rauche nur dort, wo ein Aschenbecher steht." Dass man auf Schritt und Tritt Ihrer Majestät überall Aschenbecher aufstellt, daran hat sie nicht gedacht.

Auch das norwegische Königspaar Harald und Sonja, König Carl Gustaf von Schweden, Königin Máxima der Niederlande, König Frederik von Dänemark, wurden beim Rauchen fotografiert. 

Nicht alle Adeligen bekennen sich zu ihrem Laster und rauchen heimlich, wie die frühere Königin Sofia von Spanien. Sie möchte kein schlechtes Vorbild in der Öffentlichkeit abgeben. Im 2010 erschienenen Buch "Doña Sofía. La Reina habla de su vida" ist zu lesen, dass Sofia als Jugendliche begonnen hat zu rauchen, um "älter zu wirken".

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