Reisen ist auch nicht mehr was es war

Goethe war mt seiner Kutsche richtig langsam unterwegs. Theoretisch wäre er zu Fuß schneller gewesen
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Heute ist Welttourismustag.

Klingt wie ein Treppenwitz, seitdem Politiker rund um den Globus zum Daheimbleiben aufrufen. Reisen ist auch nicht mehr das, was es einmal war.

Goethe war einst zwei Wochen von Karlsbad nach Rom unterwegs, weiß die TU Berlin aus ihren Archiven. Dass seine Kutsche nur 3,4 Kilometer pro Stunde auf den Weg brachte, redete er sich mit Sätzen wie „Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen“ schön. Theoretisch hätte der Dichter auch gleich zu Fuß gehen können. Erwachsene schaffen immerhin 3,6 km/h. Wer sich anstrengt, auch mehr. Die Gebrüder Wright fanden das so fad, dass sie das Flugzeug erfunden haben.

Heute schafft man es in zwei Stunden von Prag nach Rom – wahlweise indem man mit 800 km/h geht oder fliegt. Wobei beides schwierig ist, seitdem Corona den Flughimmel lahmlegt. Ein Treppenwitz, dass der Berliner Pannen-Flughafen BER just jetzt in Betrieb geht.

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