Raubtier

Auch nach jahrtausendelanger Domestikation ist die Katze geblieben, was sie nun einmal ist. Ein Raubtier.
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Auch das noch.

In einer Stadt in Baden-Württemberg haben Katzen Hausarrest. Bis Ende August. Schuld ist die Haubenlerche, die hier in Ruhe brüten will.

Wer eine Freigängerkatze daheim hat, kann sich ungefähr ausmalen, wie die Wohnung nach ein paar Wochen Katzen-Lockdown ausschaut. Sodom und Gomorra. Katzen sind ja nicht gerade dafür bekannt, Regeln und geschlossene Türen zu akzeptieren. Ihre jahrtausendelange Domestikation ist quasi eine Chronologie des Scheiterns. Katzen sind geblieben, was sie nun einmal sind. Raubtiere. Eher haben sie im Laufe der Jahrtausende Menschen zu Tür- und Dosenöffnern erzogen, als sich selbst irgendetwas sagen zu lassen.

1,8 Millionen Katzen leben in Österreich. Wissenschafter unterstellen ihnen überschlagsmäßig eine siebenstellige Zahl an erlegten Reptilien, Mäusen, Vögeln. Klingt verheerend, ist aber nix im Vergleich zum ökologischen Fußabdruck, den der Mensch in der Botanik hinterlässt.

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