Verrenkt

Alles Schöne braucht eine Prise Gegenteil, um zu wirken. Etwa: Der Sommer braucht Sonnencreme.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Man weiß das ja, zumindest theoretisch, auch wenn man es nicht so ganz glauben will: Alles Schöne braucht eine Prise Gegenteil, um zu wirken. In den Kuchen gehört Salz, damit die Süße herauskommt, in viele Rezepte ein Schuss Essig dort, wo man ihn nicht erwarten würde. Und wer wirklich auf Erwachsen tut, der mag sogar die bitteren Teile vom Salat.

Auch für den Sommer gibt es das: Um das schöne Wetter unbeschwert genießen zu können, braucht es Sonnencreme. Die schützt, wichtig, vor dem Sonnenbrand. 

Aber hat sonst nichts Gutes: Brillen sind im Sommer dauerverschmiert, weil man sie mit Sonnencremefingern antatscht. Die eingeschmierten Kinder schauen bald aus wie paniert, weil an der Haut der Dreck umso besser pickt. Und wer versucht, sich selbst den Rücken einzucremen, schaut bei den Verrenkungen aus wie jemand, der „Fit mit den Stars“ völlig falsch verstanden hat. Vielleicht ist der Winter doch nicht so schlecht?

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