In die Sonne
Das geht immer verstörend schnell: Nach der Unwetter-Katastrophe scheint die Sonne. Herbstwetter wie aus dem Bilderbuch lässt die dramatischen Bilder der vergangenen Tage bei den Sensations-Konsumenten schnell vergessen und legt sich bei den verzweifelten Betroffenen wie Hohn aufs Gemüt – hätt’s nicht die letzten Tage so sein können?
Gegen das Vergessen sei vor allem dies ins Sonnenlicht gerückt: der unfassbare Einsatz Zehntausender Helfer, freiwilliger und hauptamtlicher, bei Feuerwehr, Polizei, Rettung, Heer, in den Gemeinden, unter Freunden, Nachbarn. Das klingt nach Plattitüde, jedes Mal wieder, aber es ist die einzige Wahrheit: Ohne die bedingungslose, selbstlose Hilfe, Tag und Nacht, alle Stunden, am Bachbett, am Kanal, in den überfluteten Häusern, ist so ein Ereignis – Ihr Autor weiß, wovon er spricht, einmal abgesoffen, diesmal knapp davongekommen– nicht zu ertragen. Davon lebt eine Gesellschaft, nicht vom Hass und vom Granteln. Danke!
andreas.schwarz@kurier.at
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