Tumult

Über Studis und das falsche Ziel ihrer Solidaritätsattacken
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Am Juridicum der Uni Wien trug sich nun die Welt im Kleinen zu: Die Präsidentin des EU-Parlaments war zu Gast, und ein paar Studenten packten all ihre politische Weisheit samt Palästinenserflaggen aus und schrien Frau Metsola „Sie haben Blut an den Händen“ entgegen – Tumult, weil die EU nix gegen Israels Blutvergießen im Gazastreifen unternehme.

Ob die Studis auch zur Palästinenservertretung zogen, die sich nicht von der Hamas distanziert, und „Ihr habt Blut an den Händen“ riefen (mehr als Blut, aber die grausamen Details des 7. Oktober sind zivilisierten Menschen nicht zumutbar), ist unbekannt – und unwahrscheinlich.

Karl-Markus Gauß ärgerte sich kürzlich im KURIER über bunt-alternative linke Solidaritätsgruppen, die Ersatz für das „revolutionäre Subjekt“ suchten, die Meinungshoheit kaperten und ohne viel Ahnung für allerlei und Palästina auf die Straße gingen. Und die in einem Hamas-Gottesstaat nicht lange überleben würden. Da hülfe auch kein Tumult.

andreas.schwarz@kurier.at

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