Sprechdiarrhoe
Kürzlich hat Kollege GUITAR an anderer Stelle eine Ode auf das Kärntnerische gesungen – die Kärntner sprächen so, als würden sie sich aufs Singen vorbereiten. Das sei schön. – Einspruch: Es gibt, die Kärntner mögen mir verzeihen, kein Idiom, das das Ohr weniger streichelt, als das carinthische. Und in den Ohren Ihres Autors gibt’s keine größere akustische Störung, als wenn sich eine Gruppe Kärntner Urlauber an den jeweils eigenen Witzen und G’schichteln begeistert.
Aber halt: Dieser Defekt in meinem Ohr hat einen Jahrzehnte alten Ursprung: einen netten Lindwurm-Kollegen, der an ungebremstem Wortfluss litt. Sprechdiarrhoe rund um die Uhr. „Du Andi, huach, ned so schnöll, vom Hudeln wern lei Kinda, Du wüst sichalich no wissen, wia …“ – Wäre der aus Tirol oder der Steiermark gekommen, hätte ich eine andere Hörsturzgefahr, geografisch.
Daher hat GUITAR natürlich recht! Und darüber, wie das Wienerische in anderen Ohrenklingt, wollen wir jetzt gar nicht reden.
andreas.schwarz@kurier.at
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