Schenkelklopfen
In Wien lässt sich gerade ein Phänomen beobachten: Wo immer möglich und vor allem nicht möglich werden Rad-Highways in die Stadt gepflastert (für nicht einmal 5 % der Verkehrsteilnehmer, Fußgänger nicht mitgerechnet); werden Parkplätze vernichtet (und damit der Zugang zu Geschäften, die reihenweise zusperren); und werden Verkehrsflächen um Millionen Euro mit ewig gleich hässlichen Steinplatten, Baumscheiben, Kiesbeeten und Quellsteinen versiegelt. Wo noch ein Parkplatz übrig bliebe, kommt ein Trog mit Steppengras hin.
Die zuständige Stadträtin, die Bezirksvorsteherinnen und ein paar auch durch Wahlwatschen nicht aufgewachte Grüne klopfen sich allabendlich vermutlich bei einem Glaserl Rotwein vergnügt auf die Schenkel, dass die Idioten, die noch ein Auto haben, wieder nicht wissen, wohin damit.
Was daran das Phänomen ist? Dass gnadenlose Stadtpolitik gegen die Mehrheit der Bewohner nicht zu einem noch viel lauteren Aufschrei führt.
andreas.schwarz@kurier.at
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