Vanillepudding (2)

Über Spitznamen und wie die picken
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

 

Der geschätzte Kollege LEY hat hier die Gesellschaft und das Pensionssystem mit einem Vanillepudding verglichen, der gefestigt aussehe, aber mit dem Finger bis zum Grund durchstechbar sei. Ein schönes Bild. Es erinnert an einen anderen, schon in die Pension entglittenen, liebenswerten, aber sehr hin- und rücksichteligen Kollegen, für den ein dritter einst die Beschreibung fand: „Der ist, wie wenn Du versuchst, einen Pudding an die Wand zu nageln.“

Man geht ja überhaupt oft mit den absonderlichsten Zuschreibungen durchs Leben, ohne davon zu wissen: Beim früheren Arbeitgeber des Autors dieser Zeilen lief eine kleine, relativ humorbefreite und sich sehr wichtig wähnende Führungskraft durch die Gänge und trug den Namen „Wichtelschas“ mit sich. Das ist nahe am „Wimmerl“ für eine wandelnde Penetranz oder „Kampfhummel“ für eine unermüdlich Streitbare – und pickt ewig an einem, wie ein eingetrockneter Vanillepudding.

andreas.schwarz@kurier.at

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