Ein bisserl gut
Die Beobachtungen häufen sich: Es wird wieder gelesen. Nicht nur am Handy – ja doch, dort auch und so viel wie nie zuvor, werfen Sie nur einen Blick hinters Lenkrad an der Ampel stehender Autos (manchmal auch fahrender) oder in die U-Bahn: nur noch gebeugte Häupter.
Aber dazwischen tauchen wieder Bücher auf. Unlängst in einem Öffi in Wien, drei Leser bedruckter, gebundener Seiten, auf einen Blick! Okay, nicht in der Brennpunkt-U6, sondern in einer Stadtrand-S-Bahn. Aber der Freund, der spitz fragte, „wo gibt’s die Handys, die wie Bücher aussehen?“, irrte: Es waren Bücher, sie wurden richtig rum gehalten und, so weit das der Beobachter erkennen konnte, anscheinend sinnerfassend gelesen.
Heinz Erhardt sagte einst, ante Handy, zum galoppierenden Fortschritt: „Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wär’.“ Ein bisserl gut wird’s grad fürs Buch, offenbar.
andreas.schwarz@kurier.at
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