Lust am Untergang

Zu trocken, zu nass, zu warm ... - wir mögen's gerne "zu"
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Es ist ein Jahr her, da ging die Welt medial unter. Also nicht die ganze, aber die der flachen Seen im Burgenland: staubtrockener Zicksee, niedrigster Wasserstand seit Erfindung des Zentimetermaßes im Neusiedler See, Doomsday-Dürre rundum (bis zum folgenden Mai, da wurde es dann sehr feucht).

Heuer war’s schon viel feucht, das Meer der Wiener ist gut gefüllt – angesichts der bösen Frühsommer-Grade wurde sogar schon gebadet (im 14-Wasser).

Dafür geht die Welt am anderen Ende Österreichs unter: Der Bodensee hat zu viel Wasser! Und das bedroht, so wird flügelschlagend berichtet, die Seevögel. Die schwimmen zwar seit Jahrtausenden im Auf und Ab, finden jetzt aber angeblich keine Nahrung mehr …

Will sagen: Klimawandel und Erderwärmung mit allen Folgen sind Fakt. Fakt ist aber auch die aufgeregt-beseelte Begeilung am Untergang, wenn echte oder vermeintliche Klimafolgen erspäht werden. Gruselgrusel.

andreas.schwarz@kurier.at

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