Überfordert

Was täten wir ohne drohende Katastrophen?
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

„Only bad news are good news“ heißt es  gerne als Entschuldigung dafür, dass schlechte Nachrichten, Klagen und Jammern das mediale Angebot  dominieren. Angeblich verkauft sich’s gut. Noch besser  als bad news verkaufen sich aber  böse  Prophezeiungen:
Das Hochwasser des September war noch kaum versiegt, da malte ein heimisches Aufregungsblatt  schon eine  drohende Gelsenplage in „jede Gießkanne oder andere Behältnisse“, dawo  Weibchen ihre Brut ablegen. Und ein Ökologe namens Seidel warnte „vor einer Malaria-Epidemie, die unser Gesundheitssystem überfordert“. 
Das ist in der Tat gruselig. Corona überfordert unser Gesundheitssystem ja schon lang nicht mehr, fad! Da muss ein anderer Schocker her.  Und  an Malaria erkranken laut WHO (bzw. Kronen Zeitung) „jährlich 240.000 Millionen Menschen“. Das überforderte vermutlich nicht nur jedes Gesundheitssystem, sondern auch viele  Mathematiker. Redaktionsstuben-Apokalyptiker sowieso.

andreas.schwarz@kurier.at
 

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