Getrennt

In den USA haben sich ganz viele Menschen von der bisherigen demokratischen Realität getrennt.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Trennungen sind unter den unheimlichsten Dingen, die man erleben kann: Ein eben noch geliebter Mensch wendet sich ab, setzt eine Maske der Indifferenz auf, und egal, was man sagt, man dringt nicht mehr zu ihm durch. Es ist so, als hätte man einander nie gekannt, nie verstanden.

Kommunikationsversuche sind dann wie jene Albträume, in denen man läuft, aber nicht vom Fleck kommt.

Trennungen können vielerlei Form annehmen. In den USA haben sich ganz viele Menschen von der bisherigen demokratischen Realität getrennt. Es ist ein unheimliches Spektakel. Donald Trump kann tun, was er will – über Schusswaffen fantasieren, die auf eine politische Gegnerin zielen. Behinderte Menschen nachäffen. Offen aussprechen, dass er seine Politik durchziehen wird, „egal, ob die Frauen das wollen“. Seine Wähler kümmert das nicht. Egal, wie die Wahl jetzt ausgeht: An dieser Trennung wird die Welt noch lange leiden.