Entscheidungsmüde

Dauernd Daumen rauf, Daumen runter - das macht krank.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Es ist ja selbst im Alltag jede noch so kleine Entscheidung längst mit grotesker Wichtigkeit aufgeladen. Schnitzel oder Tofucurry? Bar oder mit Karte zahlen? Auto oder Zug? Sneakers oder schöne Schuhe? ORF oder Servus TV? Mit Festlegungen bei all diesen an sich völlig nebensächlichen Dingen positioniert man sich in einer aufgeheizten Stimmungslage, in der alles Kleine groß wird (und umgekehrt).

Und egal wo man steht, es gibt Gegenwind. 

Kein Wunder, dass die Menschen zunehmend entscheidungsmüde werden. Das ist – wie eh fast alles, was uns so umtreibt – bereits zur Diagnose geworden: Man ist messbar erschöpft wegen der vielen Dinge, die wir permanent entscheiden müssen, Daumen rauf, Daumen runter.

Ein naheliegendes Hausmittel dagegen scheint eine gewisse Wurschtigkeit gegenüber dem Entscheidungsdruck. Wohin es heuer auf Urlaub geht und wie diese Kolumne endet? Das entscheiden wir später.

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