Die Wespe (2)
„Sie sind offenbar noch nie von einer Wespe im Mund gestochen worden“, schreibt Leserin M. zum Text, dass einen die Tiere des Sommers, von der Kuh bis zur Gelse, nicht dauernd gruseln lassen sollen; ja, dass so eine Wespe, wenn sie sich ein Stück aus dem Frühstücksschinken schneidet, ein Wunder der Natur sei.
Nein, gestochen wurde der Autor dieser Zeilen nicht. Aber eine ihm nahe Person wurde, und sie schaffte es grad noch ins nicht nahe Spital. Als sie später nach Hause kam, entwickelte sie, Anti-Gift- und Adrenalin-aufgeputscht, eine Emsigkeit, die ihren Sohn fragen ließ: „Wo kann man die wieder abgeben?“
Und Hornissen, von denen eine andere nahe stehende Person sagt, die seien artengeschützt und allenfalls mit einem Glas zu fangen, wurden kürzlich im Schlafzimmer erlegt. Zwei Stück. Es hat alles seine Grenzen.
Dennoch: Die medial-animalische Lust am Fürchten vor allem, was kreucht und fleucht, ist per se gruselig.
andreas.schwarz@kurier.at
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