Mann der Frauen

Keiner, der nicht gerne so ausgesehen hätte wie Alain Delon.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Eigentlich verbietet es sich, als Mann über Alain Delon zu schreiben. Er gehörte den Frauen. Er war der best aussehende, souveränst auftretende Mann lange vor George Clooney, und der kann ihm nicht den Nespresso reichen. Es gab in seiner Zeit kaum einen Mann, der nicht gerne so ausgesehen und gewirkt hätte, wie er (ohne das je zuzugeben). Im sozialen Netz wird gerade ein Foto herumgereicht: Es zeigt die britische Sängerin Marianne Faithfull zwischen dem smarten Alain Delon und dem störrisch blickenden Mick Jagger sitzend und den Franzosen anschmachtend – Subtext: „Wenn Du Mick Jagger bist, aber der andere ist Alain Delon.“ (In Wahrheit hatte sie eine Affäre mit Jagger, mit Delon weiß man nicht.) Weiß-man-nicht war auch so eine Aura, die den Franzosen umwehte, privat wie im Film, und die Frauen anzog, von Romy Schneider bis Mireille Darc.

Ach ja, er war übrigens ein ganz großer Schauspieler, der über Jahrzehnte das europäische Kino geprägt hat. Adieu!

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