Abgestaubt

Wenn der Staubsaugerroboter Pessimist ist.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Es ist noch nicht ganz sicher, ob er weiter James, der Butler, oder doch Saugbär heißen soll. Jedenfalls zieht er schon seine Runden in der Wohnung. Am schwarzen Freitag hat man sich einen weißen Staubsaugerroboter zugelegt. Den billigsten, schlechtest bewerteten, einfach um mal zu schauen, wie das so ist.

Es ist toll. Wir glauben aber, er ist Pessimist. Verzweifelt wickelt er sich um jedes Kabel. Der abgerundete Sockel des Couchtisches ist eine Klippe des Todes für ihn, die er aber mit Vorliebe wiederholt anvisiert.

Unter genau das eine, einzige Küchenkastl, das keine Fußleiste hat, bohrt er sich derart stur tief hinein, dass man es hochdrücken muss, um ihn wieder zu befreien.

Aber er weiß, was Work-Life-Balance ist. Seine zwei hubschrauberrotorartigen Wischdinger wirft er, wenn es ihm reicht, ab, um hernach weitere Putzleistung nur vorzutäuschen. Zur Ladestation fährt er nach dem Saugen überaus zögerlich. Vielleicht ist er dort einsam.