Mit der „Elektrischen“
Wie werden Städte verbunden? Dieser Frage will man in einer Ausstellung im Technischen Museum Wien (ab 12. April) nachgehen. Was nun die Verbindung der beiden Nachbarstädte Wien und Bratislava (deutsch Pressburg, ungarisch Posznoy) anlangt, lässt sich festhalten: Man war sich schon einmal ein Stückerl näher als heute.
Menschen, die in der Monarchie bzw. zwischen den Weltkriegen geboren wurden, erinnern bzw. erinnerten sich sehr gerne, dass sie mit der „ Elektrischen“ zu Besuch in die jeweils andere Stadt fuhren. Von Zentrum zu Zentrum. Ins Theater, in die Oper, auf Besuch. Um danach flott wieder heimzukehren.
Die „Elektrische“ war eine Tramway, mit der heute weder Wiener Linien noch ÖBB vom Konzept her mithalten können. In der Stadt war sie Straßen-, über Land Eisenbahn.
Bald dreißig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist ferner anzumerken, dass es kaum sanfte Mobilität zwischen den beiden Twin Cities gibt: das gleichnamige Boot ist nett für Touristen, hilft aber keinem Pendler (zu teuer), auch der „Bratislover“ auf einspuriger Schiene durchs Marchfeld ist von moderner Hochgeschwindigkeit weit, sehr weit entfernt. Dabei wären Rail- oder Cityjets, die Wien und Bratislava ebenso flott verbinden wie Wien und St. Pölten, keine Hexerei.
uwe.mauch@kurier.at
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