Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub

Nach dem Urlaub  ist vor dem Urlaub
Nadja Maleh über die Rückkehr in die Heimat mit dem Ferienflieger. Om.

Nach einem entspannenden Urlaub in der Ferne ist da dieses innere Wohlgefühl, man ist komplett in seiner Mitte und hat natürlich den festen Vorsatz: „Ah, diese Gelassenheit möchte ich mir möglichst lange bewahren!“ Das funktioniert meist auch tatsächlich recht gut – zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo man beim Rückflug am Flughafen die elendslange Menschenschlange vor sich sieht. Man hat gerade zwei herrliche Wochen voll Sonne, Sangria und 1 bis 15 Delfinsichtungen hinter sich und meckert dennoch: „Na geeh, da tut sich nix. Die sind viiieel zu langsam am Schalter. Na geeh!“. Das Gate öffnet sich endlich, man schaut entnervt auf die Uhr: „10 vor 6! Um dreiviertel 6 hat’s g’heißen!“ Kopfschütteln! Im Flieger ist man umgeben von Mitmenschen, blöd. Und dann der Klassiker: Landung, der Flieger rollt noch in die Endposition, man hört die freundliche Durchsage: „Bitte bleiben Sie noch angeschnallt sitzen, bis wir die finale Parkposi ...“ Wurscht, alle hüpfen auf, drängen sich an ihren Sitznachbarn vorbei und nesteln an der Ablage herum. Sobald diese endlich aufgeht, knallen den Sitznachbarn (ja genau denen, die noch besonnen sitzen geblieben sind!) die herabfallenden Jacken und Taschen auf den Schädel. Ganz egal, weiter! Man organisiert sich fluchend sein Handgepäck, um dann minutenlang angefressen mit dem schweren Klumpert im Gang eingepfercht zu warten, und die noch sitzenden Menschen mit Trolley-Rollen auf den Zecherln zu belästigen.

Aber wir alle wissen doch, es dauert einfach ein paar Minuten, bis die Türen aufgehen. Immer. Jedes einzelne Mal! Niemand kommt deutlich früher als der andere aus dem Flieger heraus. Wir sitzen alle im selben Boot. In diesem Fall, im selben Flieger. Bleiben wir doch nach der Landung einfach noch kurz sitzen. Om. Alles wird gut!

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