Lernen fürs Leben als harte Schule ...

Lisbeth Bischoff
... das gilt nicht zuletzt für die Royals – den meisten droht von klein auf Drill und Dressur
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Queen Elizabeth II. erlebte ihre Kindheit im Buckingham Palast wie eine Gefangene, nahezu ohne Kontakt zur Außenwelt. „Die einzige Gelegenheit, bei der ich meine Fähigkeiten mit Gleichaltrigen messen konnte“, erzählt sie später einmal, sei die Führerscheinprüfung gewesen, die sie 1945 selbstverständlich mit Erfolg bestand.

Heutige Royals treffen oft schon in Eli- teschulen aufeinander, etwa am „UWC Atlantic College“ in Wales. Spaniens Thronfolgerin Leonor übersiedelt im kommenden Herbst von Madrid nach Llantwit Major, um dort das „International Baccalareate“ zu erlangen. Der Mitteilung des Hofes ist zu entnehmen, dass keine finanziellen Aspekte ihre Aufnahme beeinflusst hätten. Sie habe „das komplette, teils anonyme Auswahlverfahren“ durchlaufen.

Ebenso setzt Prinzessin Alexia der Niederlande nach Abschluss der 4. Klasse des Gymnasiums Sorghvliet (in Den Haag) ihre Ausbildung am UWC Atlantic College fort. Ihr Papa, König Willem Alexander, kennt das Haus als einstiger Absolvent: „Ich hatte während der Pubertät Probleme mit meinen Eltern. Und meine Eltern hatten Probleme mit mir. Also war es am besten für uns alle, sich räumlich zu trennen.“

In seiner offiziellen Biografie klagt der britische Thronfolger Charles über seine „elende Kindheit“. Er könne sich an keine einzige Geste der Zuneigung erinnern. Im Kindergartenalter wurde er nur zwei Mal am Tag zu einer Blitz-Audienz bei der Mutter vorgelassen. Seinem Vater Philip wirft er vor, ihn auf das Internat Gordonstoun geschickt zu haben, wo er jahrelang schikaniert worden sei. Mit 13 Mitschülern teilte er damals ein Zimmer. Morgens und abends wurde kalt geduscht und während der 20-minütigen Mittagspause mussten alle ganz still auf dem Rücken liegen, während Lehrer vorlasen. Mit 13 schreibt er nach Hause: „Ich schlafe kaum – weil ich schnarche, schlägt man mir ständig auf den Kopf. Die absolute Hölle“. Doch sein Vater kennt kein Pardon.

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