Leider geil

Leider geil
Manchmal siegt Lust über politische Korrektheit - schön!
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Bald, da die Abende länger und vorweihnachtlich (oder Lockdown-bedingt) heimelig werden, holt man sich manch Film ins Wohnzimmer. Ist’s einer von Disney, braucht man keine Sorge haben, rassistisch zu sein: Die Studios haben ihre Klassiker „Aristocats“ und „Peter Pan“ mit Warneinblendungen versehen, weil da eine schielende asiatische Katze auftritt und dort Schmuck von „Rothäuten“ getragen wird: Herabwürdigung!

Das ist politisch schön korrekt. In Zeiten von „Cancel Culture“ würde ja am liebsten alles gelöscht, was einmal war. Auch die Herren Otto und Watt werden noch vom Sockel gestürzt werden, weil sie so Böses (Motor und Dampfmaschine) erfanden.

Als Sean Connery sommers 90 wurde, huldigte eine Schreiberin gequält der „ambivalenten Männlichkeit“ des Bond-Darstellers (Subtext: Wieso sind diese Macho-Streifen nicht auf dem Index?) – konnte sich aber ein „leider geil“ nicht verkneifen. Blöd auch, dieser Canceldruck.

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