Lady Diana als Kassenschlager

Das Samtkleid der Prinzessin, das dereinst Geschichte schrieb, wird jetzt versteigert.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Die Fotos gingen rund um die Welt: Lady Diana tanzt 1985 im Zuge eines Staatsbankett des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan im Weißen Haus in Washington mit Schauspieler John Travolta zu dem Lied „You Should be Dancing“ aus dem Film „Saturday Night Fever“. Das nachtblaue Kleid des Designers Victor Edelstein, das Diana trug, wird über Nacht berühmt. Heute, Montag, wird es in London versteigert.

Vom „Mauerblümchen“ zur Stilikone: Kaum eine versteht es so gut wie Diana, Mode als Eigen-PR für sich zu nutzen. So wurde auch der Auftritt am 29. Juni 1994 von ihr ganz gezielt inszeniert. Nach dem Fernsehinterview, in dem Prinz Charles vor 14 Millionen Zuseher seine Untreue gestand und sein Verhältnis zu Camilla Parker Bowles publik machte, erschien Diana zu einer Gala im hochgeschlitzten und tief dekolletierten Cocktailkleid, das vor allem eines aussagen sollte: Diese tolle Frau hat Charles für Camilla sitzen gelassen!

Als Prinz Charles nach der Scheidung am 28. August 1996 endgültig verduftete, blühte Diana auf, zeigte Busen, Po und Beine. Das war ihre Rache. Sie entrümpelte ihre Garderobe und ließ im Juni 1997 Dutzende Kleider beim bekannten Auktionshaus Christie’s in New York für wohltätige Zwecke versteigern. Darunter auch das „Travolta-Dress“, das damals einen Preis von 100.000 Pfund erzielte. Zwei Jahre später wurde es um 240.000 Pfund von einem anonymen Käufer ersteigert. Laut dem Auktionshaus „Kerry Taylor“ liegt der Schätzpreis für die heutige Versteigerung bei 250.000 bis 350.000 Pfund.

Trendsetterin Diana hatte prall gefüllte Kleiderkästen: 95 Ballroben, 176 Kleider, 178 Kostüme, 54 Mäntel, 350 Paar Schuhe und Juwelen im Wert von 25 Millionen Euro. Als sie am 31. August 1997 in Paris tödlich verunglückte, ging eine Ära zu Ende. Das Volk trauerte um die Königin der Herzen, die Fashionwelt um eine der größten Stilikonen des 20. Jahrhunderts.

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