Krähen-Spaß
Groß war die Aufregung darüber, dass Krähen das Glasdach des renovierten Parlaments mit Steinchen bewerfen. Das taten sie vor einem Jahr schon, aber das haben wir in der Aufregung vergessen. Und sie werden es immer tun, weil es sich um ein „artentypisches Verhalten“ handelt. Sagt ein Ornithologe.
Es häufen sich auch Berichte von Passanten, die von Krähen attackiert werden, Radfahrern, die im Krähenanflug zu Sturz kommen, und Hunden, die rücklings krähengeschnäbelt werden. Auch das ein „artentypisches Verhalten“, wie schon Alfred Hitchcock („Die Vögel“) wusste.
Die Krähe entwickelt sich mithin zum Wolf der Lüfte – der Wolf reißt viele Schafe ja auch nicht, weil er hungrig ist, sondern weil er (Jagd-)Spaß hat. Die Krähen haben auch Spaß offenbar und brauchen unsere Liebe, wie der Wolf. Will sagen: Fort mit uns aus freier Wildbahn, Schaf und Mensch gehören besser eingehegt – und unterm Glasdach kann, bis auf ein paar Sprünge, gar nix passieren.
andreas.schwarz@kurier.at
Kommentare