Klick per Klo

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"Wünsch Dir was", das war im Fernsehen. Für die Z-Generation: Das war so ein würfelartiger Kasten mit zwei Programmen ...
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Heute vor 50 Jahren wurde im Fernsehen erstmals die Spieleshow „Wünsch Dir was“ ausgestrahlt. Für die Generation Z: Fernsehen war eine in ein würfelartiges Gerät mit Guckfenster übertragene fixe Programmabfolge auf zwei Kanälen; Spieleshows waren zweistündige Bewerbe, die am Samstagabend die Straßen leer fegten – weil alle vor dem Würfel saßen.

Bei „Wünsch Dir was“ traten drei Familien gegeneinander an. Die Bewerbe – eine Familie ertrank fast in ihrem Auto in einem Tauchbassin – und die Kandidaten – eine 17-Jährige sorgte in Transparentbluse ohne BH wochenlang für Gesprächsstoff – waren eine einzige Provokation.

Am schönsten: Die Zuseher entschieden über den Sieger durch Einschalten von Elektrogeräten oder Betätigen der Klospülung, was von Wasser- und E-Werken gemessen und dem Sender gemeldet wurde. Bis heute wissen wir nicht, ob das nicht ein großer Schmäh war – quasi ein Vorläufer für die Klick-Gesellschaft im virtuellen Netz.

andreas.schwarz@kurier.at

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