Schief
Die Wiener SPÖ hat den Fall einiger Kleingartenparzellen, die von Bezirks- und Parlamentskaisern und -kaiserinnen günstig erworben wurden und dann durch Umwidmung wundersam, aber nicht unerwartet im Wert stiegen, untersucht. Ergebnis der „tiefgreifenden Recherchen“: alles sauber. „Es wurde zu 100 % auf rechtlicher Basis agiert“. Die Optik sei halt ein bisserl „schief“.
Das ist zutiefst österreichisch: Gemeindebundpräsidenten, Bürgermeister, Bezirkshäuptlinge nützen, was das Gesetz gerade noch zulässt (und sie kraft ihrer Funktion erwittern können) für den eigenen Vorteil. Ohne Genierer. Aber mit viel Reibach. Unterschleif, wie man früher sagte? Ja aber doch nicht im rechtlichen Sinn, vielleicht im moralischen – aber wer fragt in ein paar Monaten noch?
Und wenn: Sitzt man bei einem Glaserl Rot im Kleingartenvillen-Sofa und wundert sich über das immer schiefere Licht, in das die Politiker in den Augen der Bevölkerung generell geraten. andreas.schwarz@kurier.at
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