Kleine Triumphe

"Ohrwaschl": Google & Co. wissen alles über uns - und manchmal doch nicht, ätsch!
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Lange hat sich der Mensch gerne über Themen wie Vorratsdatenspeicherung und andere Überwachungsunerhörtheiten erregt – während er seine Daten fröhlich an Google, Facebook und Co. verschenkt hat. Inzwischen wissen wir, dass nicht der böse Staat, sondern irgendein Algorithmus in Indien alles über uns weiß. Da nützt keine DSGVO mehr irgendwas.

Manchmal kann man Big Brother aber die lange Nase drehen: Das Handy sagt ja morgens ungefragt Route und Wegzeit zur Arbeit an und weiß freitags, wohin man üblicherweise ins Wochenende fährt. Aber wenn man plötzlich einen anderen Fahrplan hat? Zum Lieblingsgeschäft, eine LP kaufen. Zur Post, einen Brief aufgeben. Zu einem Freund, reden. Dann ist das Mobile aus dem Konzept, und man kann es mit Häme anbrüllen: „Ätsch, Du blöder Aff’“ – und der Inder hat null Ahnung, was ein blöder Aff’ ist. Vom analogen Tonträger, einem Poststück oder Reden nicht zu reden. Uns bleiben nur noch so kleine Triumphe.

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