Inszenierung

Das Protokoll legt jeden Schritt fest, wenn ein Royal auf Reisen geht.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Die belgische Königin Mathilde setzt ihre rege Reisetätigkeit fort. Als Ehrenpräsidentin von UNICEF Belgien nimmt sie vom 9. bis 11. Mai an einer UNICEF-Mission in Vietnam teil. Beseitigung von Bildungsrückständen und die Verbesserung der Chancen für die am stärksten ausgegrenzten Kinder und Jugendlichen in den am schwersten erreichbaren ländlichen Gebieten gilt ihre Aufmerksamkeit.

All die Reisen und Staatsbesuche sind minutiös geplant und dennoch sind die Organisatoren nicht vor Pannen gefeit.

Die Ehrengarde steht stramm, als der norwegische König Harald am 14. Oktober 2010 die Schweizer Bundespräsidentin Doris Leuthard in Oslo empfängt. Statt des "Schweizerpsalms" ertönt "O mein Heimatland" von Gottfried Keller und Wilhelm Baumgartner. Doch die Bundespräsidentin bewahrt Haltung.

Bei einem Besuch in Belfast erscheint Queen Elizabeth in Orange. Ein politisches Desaster, denn Orange ist die Farbe der Protestanten und Grün die Farbe der katholischen Nationalisten. Buckingham-Palace erklärt: "Es ist nicht orange, sondern zimtfarben. Ihr Fernseher dürfte ein Problem haben!"

Königin Máxima der Niederlande gilt als stilsicher. Doch der Staatsbesuch in Deutschland 2016 sorgt für Empörung. Máxima trägt einen Mantel, verziert mit Schmucksteinen, Schrauben und Nägeln, deren Anordnung an Hakenkreuze erinnern. Das Dementi folgt sofort: "Keine Absicht!"

Man schreibt das Jahr 1903, als Kaiser Franz Josef und Edward VII. im Rahmen des Staatsbesuches einen gemeinsamen Abend verbringen wollen. Franz Joseph kommt selbstverständlich pünktlich ins Burgtheater. Edward hingegen erscheint erst am Ende des zweiten Aktes – und Franz Joseph geht bereits zu Beginn des dritten Aktes.

Er stand morgens immer sehr früh auf, daher waren ihm Abendtermine ein Gräuel. So kam es, dass die beiden Herren sich nur wenige Minuten im Burgtheater gesehen haben.

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