In Erinnerung

Für King Charles III. ist es eine Reise in die Vergangenheit.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Mit Camilla an seiner Seite weilt Charles ab morgen auf einem viertägigen Staatsbesuch in Kenia. Eingeladen von Präsident William Ruto zu einem Zeitpunkt, an dem sich Kenia zu den Feierlichkeiten auf seine 60-jährige Unabhängigkeit vorbereitet. Für Charles III. ist es der erste Besuch in einem Commonwealth-Staat als Regent. Kenia, das Land, in dem für seine Mutter, die Queen, alles begonnen hat.

Die damalige Kronprinzessin reist in Vertretung ihres kranken Vaters nach Australien und Neuseeland. Erste Zwischenlandung ist Kenia. Elizabeth nimmt an einer Safari teil und sitzt gerade in einem Baumhaus als sie die Nachricht ereilt, dass ihr Vater im Alter von 56 Jahren an den Folgen seines Krebsleidens gestorben ist.

Es ist der 6. Februar 1952 und die Thronfolgerin ist fortan Oberhaupt des britischen Empires. Das historische Baumhaus wurde 1954 im Kampf gegen die britische Kolonialherrschaft niedergebrannt. Ein neues Hotel wurde errichtet.

Im November 1983 kam die Queen als Gast von Präsident Arap Moi nochmals hierher. Gegen Aufpreis konnte nachher die Queen-Elizabeth-Suite gebucht werden. Mitten in der Coronapandemie, 2021, hat das Treetops Hotel aufgrund ausbleibender Gäste geschlossen.

Im verwaisten Hotel erinnern zwei Fotos der Queen an das geschichtsträchtige Ereignis.

Im Mittelpunkt der Reise von Charles und Camilla steht die Zusammenarbeit, das Interesse, den gegenseitigen Wohlstand zu steigern, den Klimawandel zu bekämpfen, Chancen für junge Menschen zu fördern und eine stabilere und sichere Region zu schaffen, aber auch das Schmerzhafte der gemeinsamen Geschichte, der Kolonialzeit.

Charles äußert in der Vergangenheit immer wieder sein Bedauern über den Sklavenhandel. Im September sagt er zu, historische Nachforschungen zur Verbindung der britischen Monarchie mit dem internationalen Sklavenhandel zu unterstützen und Zugang zu den Archiven der britischen Krone zu erlauben.

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