Kampfgeist auf der Marathonstrecke: Wie Pionierinnen anspornen

Frau läuft auf einer Straße
Pionierinnen wie Roberta Gibb und Katherine Switzer inspirieren auch Jahrzehnte nach bahnbrechenden Starts beim Boston Marathon fürs eigene Training.
Elisabeth Holzer-Ottawa

Elisabeth Holzer-Ottawa

Surfen am Smartphone zählt nicht wirklich zu einer Sportart, aber hilfreich kann das Wischen dennoch sein.

Wenn etwa die Motivation fürs eigene Training irgendwo zwischen Job, Betreuung betagter Eltern und Haushalt verloren gegangen ist, aber dann beim Scrollen auf der Couch, zu ausgelaugt, um sich doch für Fitnesscenter oder Laufrunde aufzuraffen, über Google inspirierende Berichte eingespült werden.

Über Roberta "Bobbi" Gibb oder Katherine Switzer etwa. Frauen, für die es im Gegensatz zur Ihrer Kolumnistin nicht selbstverständlich war, bei einem Marathon zu starten: Bei Bewerben solche Distanzen zu laufen war Frauen bis Anfang der 1970er Jahre nicht gestattet.

Bahnbrechende Läufe

Switzers Lauf 1967 mit der Startnummer 261 in Boston – sie schummelte sich mit der Anmeldung unter ihren Initialen ein – war bahnbrechend.

Ebenso Gibbs Start 1966 beim Boston Marathon ohne Nennung, ohne Startnummer: Sie wollte beweisen, dass jene Männer, die ihre Teilnahme lapidar mit der angeblich nicht für solche Distanzen geschaffene Physiologie von Frauen lapidar ablehnten, falsch lagen.

Rückwirkend zur Siegerin erklärt

Gibb war 1966 unter den Schnellsten auf der Strecke: Jahrzehnte später wurde sie für diesen Marathon und auch einigen danach rückwirkend zur Siegerin der Damenwertung ernannt.

Switzer und Gibb zählen zu jenen Frauen, die den Weg zur Gleichberechtigung auch im Laufsport ebneten.

Ihre Kolumnistin hat wieder einmal einen neuen Vorsatz: Statt mit dem eigenen Marathontraining zu hadern, ans Privileg zu denken, überhaupt einen Marathon laufen zu dürfen. Danke, Pionierinnen!

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