Sport oder Sofa? Zu oft gewinnt das innere Faultier

Frau liegt auf dem Bauch auf einer Couch.
Stress, Termine, Alltag: Sport wird oft als Erstes gestrichen, wenn es eng wird. Doch warum ist das bloß so?
Elisabeth Holzer-Ottawa

Elisabeth Holzer-Ottawa

Eine Stunde Bewegung am Tag sei "das Minimum", betonte Staatssekretärin Michaela Schmidt kürzlich im KURIER. Eine Antwort, die das für Sportagenden zuständige Regierungsmitglied auf die Frage nach der täglichen Turnstunde in Schulen gab – nicht ohne einzugestehen, selbst derzeit kaum zum Sporteln zu kommen.

Kuscheln mit dem inneren Faultier

Ein Gefühl, das Ihre Kolumnistin nur zu gut kennt. Aus der einst an dieser Stelle verkündeten Ansage, ab sofort gäbe es jeden Tag eine Stunde Sport, wurde zu oft Kuscheln auf der Couch mit dem inneren Faultier.

Aber da drängen sich Fragen auf: Weshalb rutscht Bewegung in der Wichtigkeitsstufe meist als Erstes weiter nach unten, sobald der Terminkalender dichter wird und der Tagesablauf stressiger?

Dichter Terminkalender – und weiter?

Sollte nicht genau dann Bewegung gezielt eingeplant werden oder bleiben, um Ausgleich zu finden, psychisch wie physisch? Warum klappt das nicht (oder nicht immer)? Wenn Sie darauf Antworten haben, bitte gerne melden.

Es ist aber nun bereits Juni, das Jahr bald zur Hälfte vorbei. Zeit für eine Zwischenbilanz. Mit der täglichen Sporteinheit hapert es noch immer, aber es wird besser, wobei: Je niedriger der Stresspegel, desto mehr Sport (Seltsam? Ja, durchaus.)

Manchmal locker, manchmal krampfig

Die angepeilten mindestens 10.000 Schritte täglich werden aber seit März durchgezogen, komme, was wolle. Das klappt an manchen Tagen locker-flockig, an manchen ist es ein K(r)ampf. Aber das Verhaltensmuster ist eingespielt, auch dank vieler kleiner Herzchen in einer Handy-App bei erreichter Schrittzahl und des virtuellen Feuerwerks, das die Smartwatch dann zündet.

Kindisch? Mag sein. Aber wenn’s wirkt?

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