Herzensangelegenheit

Thronverzicht statt Liebesverzicht – Felipe setzt sich gegen seine Eltern durch.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Als am 19. Juni 2014 Prinz Felipe zu König Felipe VI. von Spanien wird, wartet eine schwierige Aufgabe auf ihn. Er muss nach diversen Affären und Korruptionsfällen die stark verringerten Sympathien der Spanier für die Monarchie zurückgewinnen.

30. Jänner 1968: Die Zeitungen titeln: Es ist ein Bub, Felipe. Er besucht ein katholisches Gymnasium in Madrid. Nach einer Offiziersausbildung studiert er in Spanien und den USA Jus sowie Wirtschaftswissenschaften und internationale Beziehungen.

Der Prinz von Asturien mutiert zum Fernsehfan – Der Grund: Die 31-jährige Journalistin Letizia Ortiz, auf die Felipe ein Auge wirft. Felipes Eltern wissen nichts vom ersten Rendezvous, das auf Wunsch des Kronprinzen im Dezember 2002 stattfindet. Am 6. November 2003 folgt die Verlobung.

Die Eltern finden die bürgerliche und geschiedene Reporterin nicht die richtige Wahl für Felipe. Doch der hört nur auf sein Herz und erzwingt die Hochzeit, die am 22. Mai 2004 stattfindet.

Beim Einmarsch der Hochzeitsgesellschaft in die Almudena-Kathedrale in Madrid geht König Juan Carlos neben seiner Schwester, der Infantin Pilar. Nach spanischem Brauch hätte er an der Seite der Brautmutter in das Gotteshaus schreiten müssen. Manche Medien werten das Verhalten des Königs als einen Affront gegen Letizias Familie, die über keinerlei Bindungen zum Adel verfügt.

Am 31. Oktober 2005 werden die Medien per SMS über die Geburt der spanischen Infantin Leonor informiert. Knapp nach der Geburt in Madrid, wird über eine Verfassungsänderung diskutiert, die Vorrangigkeit männlicher Erbfolge abzuschaffen. Bis jetzt gibt es keine Änderung.

Die zweite Tochter, Sofia, kommt am 29. April 2007 in Madrid zur Welt. Für eine Außenstehende wie Letizia ist es ein hartes Stück Arbeit sich im komplizierten Geflecht des Zeremoniells zurechtzufinden. Doch sie hat sich gegen alle Widerstände durchgesetzt – mit Felipe an ihrer Seite.

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