Heiterkeit und leichtes Blut

Heiterkeit und leichtes Blut verstecken sich im Köch(e)lverzeichnis 507.
Juliane Fischer

Juliane Fischer

Fragt man Maria Faber-Köchl, was der Soundtrack zu ihrem Wein ist, sagt sie Mozart. Sie hört nicht nur die Musik gerne, es gibt auch mehrere Bezüge zu Österreichs berühmtestem Musiker aus der Klassikepoche: „Ich heiße Köchl und habe mit Mozart Geburtstag. Wir sind aber nicht mit Ludwig von Köchel verwandt, der kinderlos war“, erklärt die Winzerin, die auf das fast gleichnamige Mozart’sche Werksverzeichnis natürlich öfter angesprochen wird. Kinderlos waren auch die Tante und der Onkel ihres Mannes. Von ihnen haben die beiden 1999 den ersten Hektar Weingarten geerbt. Zum Leben zu wenig, darum arbeitete er in der Landwirtschaftlichen Fachschule in Poysdorf. Etliches vom Gehalt floss in den Betrieb und so sind es mittlerweile 8,5 Hektar, die schon Tochter Anna mitbewirtschaftet. Zum Beispiel Zweigelt und Merlot, die in die Cuvée zusammenfließen und „Köchlverzeichnis 507“ heißen. „Heiterkeit und leichtes Blut macht ein frohes Herz und guten Mut. Flieht, ihr Sorgen, weit von mir, trübt nicht meines Herzens Seligkeit“, heißt es im nachträglich hinzugefügten Text zu Mozarts namensgebenden Kanon. Schmeckt warm wie ein Beerenkompott mit Gewürznelken und fleischig wie ein Steak vom Grill medium rare – obwohl er als „veganer Wein“ verkauft wird. Aber das Thema braucht eine weitere Flaschenpost. Anna Faber-Köchl antwortet auf die Frage nach ihrem persönlichen Soundtrack übrigens: Arcade Fire. Mit beidem stoßen sie bei mir auf offene Ohren.

Heiterkeit und leichtes Blut

„Heiterkeit und leichtes Blut" heißt es bei Mozart und bei Faber-Köchl

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