Ein Traktat über die Umdrehungen einer Jogginghose

Los geht's: Die Jogginghose wird endlich ausgeführt
Mein Jogging-Outfit drehte heuer schon viele Runden. Aber nicht über den Ring, sondern in der Waschmaschine. dennoch bin ich Halbmarathon-fit. Fast zumindest.
Harald Ottawa

Harald Ottawa

Voraussage. Meine Laufhosen haben ja viel gesehen. Auch den Ring im wunderschönen Wien. In den jüngsten Zeiten drehte sie aber nur Runden in der Waschmaschine. Dennoch will ich demnächst einen Halbmarathon laufen. Meine Aussage, die ich zur Halbzeit meines letzten Wien-Marathons 2023, der am Sonntag in seine 42. Auflage geht (so, Werbung auch erledigt), getroffen habe, dass Halbmarathons nur für halbe Portionen gemacht wurde, könnte mir dieses Mal auf den Kopf und in die Beine fallen. Ich wäre froh, wenn ich zur Halbzeit der nächsten 21,0975 Kilometer noch reden kann.

Verspätung. Aber keine Sorge. Laufen verbindet ja angeblich (das betrifft net nur die Beine danach). Der gesellschaftliche Aspekt ist ein wertvoller. Und bietet gelegentlich auch Freude und Spaß. Bei meinem ersten Marathon 2015 (da war ich noch 20 Jahre jünger) überholte mich eine Gruppe ÖBBler. „Na, ihr seid ja schneller als die ÖBB?“ Antwort: „Ja, wir haben eine Verspätung aufgerissen.“

Versuchung. Oder als ich bei Kilometer 40 noch einmal schneller wurde. Vor mir trug ein Herr ein Bayern-München-Leiberl – um einen netteren Ausblick zu haben, musste ich zum Überholmanöver ansetzen und bekam so noch einmal die zweite Luft. Vielleicht wären solche Personen auch gute Tempomacher.

Versprechen. Das Wichtigste ist aber, dass man nachher stolz auf sich sein kann, dass man den inneren Schweinehund besiegen und Lob einheimsen kann. Zuletzt bekam ich nur einmal Lob. An einer Tankstelle, als ich meinen Golf-Diesel mit Futter versorgte. „Sie tanken super!“, „Danke.“

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