Gürtel-Frische für die Fische?

Gürtel-Frische  für die Fische?
Die Kabarettistin Nadja Maleh über das Pop-up-Pool in Wien.

Hier einige Wörter, die in dieser Kombination nicht oft vorkommen: Gürtelmittelstreifen und Erholung, Kreuzung und Freizeitgestaltung, Verbindungsstreifen und Tanzimprovisation, Westbahnhof und Frische, Felberstraße und Kinderzauberer. So weit so neu. Und das Neue ist ja prinzipiell durchaus zu begrüßen! Schauen wir uns doch mal diesen konkreten Fall an. Es handelt sich um die Gürtelfrische West, ein – laut Website – „Stadtraumprojekt für Menschen“ ( ... für wen denn sonst, Fröschen wird´s wurscht sein und Rehe können sich im 7. Bezirk ohnehin keine Wohnung leisten), ein „stimmiges Gesamtgefüge“ aus Grünraum, Pool, Liegewiese, Gastronomie, Bus-Labor und einer Kultur-Bühne.

Dazu habe ich einige unverfängliche Fragen an Sie: Wollten Sie immer schon am Gürtelmittelstreifen in mobilen Möbeln chillen und ein Buch lesen? Hatten Sie den immer wiederkehrenden Traum, im heißesten Monat des Jahres in einem umfunktionierten Bus zu übernachten und „neue Erfahrungen zu machen“? Kam Ihnen, wenn Sie auf einer extrem dicht befahrenen Verkehrsader mit dem Auto herumkurvten, schon öfter mal der visionäre Gedanke „Mah, jetzt maximal 5 Minuten in einem 33 Quadratmeter großen Pop-up-Pool plus Rollrasen und ein Fruchteis, DAS wär´s!“ Ja? Dann habe ich gute Neuigkeiten für Sie: dreams can come true! Das wird ein schöner August für Sie! Für alle anderen: die „Stadtoase“ steht bereits, man wurde ja nicht gefragt, also was soll’s. Besser nicht darüber nachdenken, wie man das viele Geld sinnvoller investieren könnte, sondern das Beste daraus machen, zum Beispiel ein #dif20 Sommertourbus-Konzert genießen, beim Aquafit 50+ Programm mithüpfen, mit Kindern Luftballons modellieren oder Steppen lernen. Der Eintritt ist frei – die unterschiedlichsten Meinungen zu diesem Projekt auch!

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