Geliebte zwischen Bett und Thron

Sie ist wohl eine der berühmtesten Geliebten unserer Zeit, Camilla Parker-Bowles, von Diana dereinst mehr oder minder liebevoll "Rottweiler" genannt.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

1992 erschüttert ein Skandal die Ehe von Kronprinz Charles und Diana, der unter dem Namen "Camillagate" zweifelhafte Berühmtheit erlangt. Das Bekenntnis des Thronfolgers, ein Tampon sein zu wollen, um Camilla ganz nah sein zu können, füllt die Blätter der internationalen Presse.

Diana beklagt sich in einem BBC-Interview: "Wir waren in unserer Ehe immer zu dritt." Inzwischen haben sich die Wogen geglättet und viele können sich Camilla auf dem englischen Thron vorstellen.

Und so ist es überliefert: schon Camillas Urgroßmutter, Alice Keppler, war eine der zahlreichen Mätressen von König Edward VII. Mätressen sind die It-Girls der Vergangenheit. Sie nutzten schon vor mehr als 400 Jahren am französischen Hof ihre Schönheit, um Politik zu machen.

Aber nur am französischen Hof konnten die Geliebten des Königs so viel Macht und großes Ansehen erringen. Der Sonnenkönig Ludwig XIV. (1638-1715) war im 17. Jahrhundert Trendsetter für die meisten europäischen Fürsten. Der mächtigste Herrscher seiner Zeit holte seine Liebhaberinnen an den Hof, die bis dahin meist in Jagd- und Lustschlössern versteckt gehalten wurden. Er soll über 400 Schlafstätten verfügt haben, 155 davon hatten überdimensionale Ausmaße, denn "viel Bett bedeutete viel Potenz".

Die wunderschöne Virginia Castiglione wurde gezielt auf Napoleon III., der 1852 Kaiser der Franzosen wurde, angesetzt, um ihn auszuspionieren. Sie sollte Napoleon überzeugen, dass Frankreich zusammen mit Italien gegen Österreich Position beziehen solle. Nach zwei Jahren ließ Napoleon sie fallen.

Sie wechselte zum italienischen König Viktor Emanuel. Danach war sie noch mit Baron James Rothschild liiert und schlief auch noch nebenbei mit seinen drei Söhnen. Sie starb einsam in ihrer Pariser Wohnung. Als man sie fand, war sie verwest und von Ratten angeknabbert. Gefährliche Liebschaften, die manchmal auch traurig enden.

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