Geheimtipp Oltrepò Pavese

Good News aus der Lombardei: Feiner Spumante zu gutem Preis aus dem größten italienischen Anbaugebiet für Pinot Noir.
Juliane Fischer

Juliane Fischer

Sie seien neben Franciacorta und Trento für hochwertige Spumanti aus Italien bekannt, aber ganz so stimmt das nicht, „weil Oltrepò Pavese vermarktet sich schlecht“, sagte Giacomo Dal Verme. Insofern: hochwertige Spumanti ja, bekannt nein. Oltrepò Pavese bedeutet „auf der anderen Seite des Po“ und damit ist der italienische Fluss gemeint. Die Hügel im Süden der Lombardei sind historisch gesehen quasi das Outlet für Schaumwein in Mailand und generell Produktionsgebiet für Grundweine. Weil die Gegend in den vergangenen Monaten leider nicht gerade positive Schlagzeilen brachte, flattert mit dieser Flaschenpost Erfreuliches aus der Lombardei zu Ihnen.

Geheimtipp Oltrepò Pavese

Wie ich herausfand, wächst hier mit 3.000 Hektar so viel Pinot Noir wie nirgends sonst in Italien (EU-weit sind es nur in der Champagne und dem Burgund mehr). Das Potenzial seiner Heimat für die Champagnermethode hat schon der Staatsmann Agostino Depretis (1813 bis 1887) erkannt. Er schaffte angeblich schon zu seiner Zeit Pinot Noir hierher. Giacomo Dal Verme fokussiert sich genauso: Nur Pinot Noir, nur Schaumwein. Auf der Selezione Italia im Wiener Hotel Regina streckte er das erste Mal seine Fühler in Richtung österreichischen Markt aus. Seine vier Hektar rund um den mittelalterlichen Turm „Torre degli Alberi“, der das Weingut benennt, hat der Klimawandelgewinner erst vor zehn Jahren ausgesetzt. Früher war es 500 Meter über dem Meeresspiegel dafür noch zu kühl.

Sie kostet sich durch die Weinwelt, arbeitet als freie Journalistin und zum Ausgleich in ihrem Weingarten in Niederösterreich.
Auf den Geschmack gekommen? Bei Anregungen und Feedback zu Wein und Weinkultur schreiben Sie der Kurier-Freizeit-Redaktion unter flaschenpost@kurier.at

Kommentare