Essverbot!

"Ohrwaschl": Essverbot in der U-Bahn, schön und gut - aber sonst, im Auto, im Flugzeug, zu Haus'?
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Seit gestern hat Wien seinem Ruf als angeblich lebenswerteste Metropole der Welt noch eins draufgesetzt: In der U6 ist Essen verboten. Nicht nur, wie ursprünglich geplant, der Verzehr von Kebab, Pizzaschnitte und Asia-Food. Sondern aller Speisen, Kaugummi ausgenommen (den speist man ja nicht, den pickt man nur, irgendwohin). Ab Jänner gilt das Verbot dann in allen U-Bahn-Linien.

Und schon ermannte sich der Bürgermeister, ein „ Essverbot in allen Öffis“ (eh nicht nur in Wien, oder?) zu fordern.

Bravo! Jetzt fehlt noch das Essverbot im Auto (Sicherheitsgründe); im Flugzeug (putzereitechnischen Gründe); in der Wohnung (olfaktorische Gründe, gehen Ihnen die Küchendüfte des Nachbarn im Stiegenhaus nicht auch auf die Nerven?); im Büro (schmatz-akustische Gründe); im Spital (Überlebensgründe); in der Kantine (aus Gründen nicht zu unterschreitender Geschmacksgrenzen); im Wirtshaus (Grund: wissen Sie, was Ihnen da verfüttert wird?). Und wer, Herrschaftszeiten, fordert endlich ein generelles Essverbot? Muss man wirklich alles selber machen?

andreas.schwarz@kurier.at

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