Es werden mehr

Porträt eines Mannes mit Brille und blauem Sakko vor dem Schriftzug „Kurier Kommentar“.
Von einer Renaissance in den Öffis
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Es gibt sie wieder. Menschen, die in der U-Bahn sitzen und eine Zeitung lesen – kein Gratisblatt, nein, eine richtige Zeitung. Und Menschen, die in der S-Bahn sitzen und ein Buch lesen – nicht per eReader,

der laut Trend-Gurus das Buch auslöschen sollte (einer von vielen Trend-Guru-Irrtümern), sondern eines

mit Seiten zum Umblättern.

Und sie werden mehr: die Menschen, deren Daumen und Zeigefinger nicht zu Wischkrücken degeneriert sind; die noch wissen, wie man ein Buch richtig rum hält und dass man Seiten nicht liken kann; die Buchstaben und Wörter, Sätze und Gedanken sinnerfassen können.

Man möchte ihnen allen freudig die Hand schütteln – das ginge, sooo viele sind es auch wieder nicht, vier, fünf vielleicht pro Garnitur. Aber sie sind offenbar Werbeträger ihrer selbst, weil es werden mehr. Und wer Digital-Detox öffi einmal probiert hat, will den Entschleunigungswert und den Bewusstseinsgewinn nicht mehr missen.

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