Erinnerung an Prinz Friso

Das Stückchen Paradies auf Erden hat traurige Kratzer abbekommen.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Es geschieht am 17. Februar 2012 im Arlberggebiet. Am Zuger Tobel auf rund 1.900 Metern Seehöhe wird Prinz Friso der Niederlande von einer Lawine verschüttet und wird schwer verletzt.

Die Krone hat dem Arlberg der Adel aufgesetzt: allen voran die niederländische Königsfamilie, die seit 1958 jährlich zum Skifahren ins Luxusskiparadies nach Vorarlberg kommt.

Im Ziel die Fotografen, die sich von der königlichen Familie ein Bild machen wollen – ein alljährliches Übereinkommen zwischen Königshaus und Paparazzi, das funktioniert, denn nach diesem Pressetermin lassen die Fotojäger die königlichen Gäste ungestört ihren Urlaub verbringen.

Doch die "Holländer" halten Lech die Treue. Ein Jahr nach diesem Unglücksfall sind sie wieder am Arlberg. Auch Mabel, die Frau von Prinz Friso, ist mit ihren beiden Töchtern Zaria und Luana gekommen. Für sie hat er dereinst seinen Platz in der niederländischen Thronfolge aufgegeben. Denn die Regierung verweigert die Zustimmung zur Hochzeit am 24. April 2004, da die Braut dereinst mit einem Unterweltboss liiert gewesen ist.

Es ist jetzt zwölf Jahre her, dass Prinz Friso nach diesem Lawinenunglück im Koma liegt und am 12. August 2013 auf Schloss Huis ten Bosch in Den Haag seinen Verletzungen erlegen ist. 

Jahre später findet der frühere Chef der Lech Bergbahnen AG, Michael Manhart, in der Nähe der Unglücksstelle einen Ski von Friso, den er beim Unfall gefahren ist. Angesprochen auf seinen Fund sagt mir Michael Manhart: "Ich habe den Ski zum Gedenken an das Unglück dort gelassen. Doch dann hat ein anderer Finder den Ski ins Tal gebracht. Wir haben die Leibwache des niederländischen Königshauses gefragt, was wir mit dem Ski tun sollen. Die Antwort lautete: ,Vernichten!’ Dem sind wir nachgekommen." Doch auch mit dem Vernichten können die Spuren dieses schrecklichen Unglücks wohl nicht beseitigt werden.

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