Ereignis-Reich

Im britischen Königshaus kracht es weiterhin im Gebälk.
Lisbeth  Bischoff

Lisbeth Bischoff

Im Mittelpunkt der Turbulenzen ist Prinz Andrew, der heute 64 Jahre alt wird. Der Menschenhandel-Skandal rund um Jeffrey Epstein steht erneut im Fokus. In den USA wurden vor Gericht neue Dokumente enthüllt, die erneut belegen, wie eng Andrew und Epstein verbunden waren. Das ist ein ernsthaftes Problem für König Charles III.

Auch wenn sich Andrew 2022 mit Virginia Giuffre – die ihn beschuldigt, sie zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben - finanziell geeinigt hat, taucht die Aussage von Johanna Sjoberg im Prozess gegen die Epstein-Vertraute Ghislaine Maxwell im Akt auf. Andrew habe sie in Epsteins Haus in New York unsittlich berührt. Nun wird es nicht nur Monarchie Gegnerinnen und Gegner zu bunt.

Sie fordern Charles auf, endlich Konsequenzen zu ziehen. Obwohl die Queen ihrem Lieblingssohn Andrew bereits beim Bekanntwerden des Skandals die Apanage gestrichen und ihn von allen offiziellen Repräsentationen entbunden hat, ist er bei allen Groß-Ereignissen der royalen Familie mit dabei: bei der Krönung von Charles oder beim Weihnachtsurlaub auf Balmoral.

Seinen Titel als Herzog von York und auch seinen aktuellen 8. Platz in der Thronfolge hat er behalten. König Charles hat nicht die Befugnis, seinem Bruder Andrew den Titel abzuerkennen. Das Parlament kann Titel entziehen, aber sie können nicht entscheiden, ob sich jemand durch eine Straftat schuldig gemacht hat. Das ist die Aufgabe der Justiz. 

Prinz Andrew wurde nie verurteilt, daher ist er in den Augen der britischen Regierung unschuldig. Es existiert ein Gesetzesentwurf, der den Monarchen befugt, Titel zu entziehen. Doch bis dieses Gesetz in Kraft tritt, könnte es dauern. 

Schneller dürfte es bei der erneuten Heirat von Prinz Andrew mit seiner Ex-Frau Sarah Ferguson gehen. Dem Vernehmen nach wäre mit einem "JA" von König Charles III. zu rechnen. Eine Taktik der Queen: bad news mit good news kontern.

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