Ein Beinahe-Christkind
Mit ihr an der Seite wurde König Carl XVI. Gustaf zum beliebten Monarchen in Schweden. Er heiratet am 19. Juni 1976, nach vier Jahren Beziehung, die bürgerliche Silvia Sommerlath in Stockholm.
Konservative Schweden hatten zuvor Bedenken, ob eine Bürgerliche – und eine Deutsche – überhaupt die Richtige für ihren König sei. Und auch Carl Gustaf teilte mit einigem Bangen der eigenen Familie seine Pläne mit Silvia mit. Denn am Schicksal seines Onkels Bertil konnte er sehen, dass so manches Vorurteil noch aus dem Wege geräumt werden muss, ehe seine Braut akzeptiert werden würde.
Bertil war nach dem Unfalltod seines Vaters quasi der Ersatzvater für den Thronfolger Carl Gustaf. Er musste immer rechnen, die Regentschaft für den noch unmündigen Carl Gustaf zu übernehmen. Daher verzichtete er jahrzehntelang auf die Ehe mit seiner bürgerlichen Freundin, der englischen Kabarettistin Lilian Davis.
Später gesteht Silvia, dass sie beim Einzug in die Kirche ständig die vielen Namen ihres zukünftigen Mannes wiederholt habe: Carl Gustaf Folke Hubertus Bernadotte. Die ganze Hochzeit perfekt organisiert und dann das: In der Brautrobe des Dior-Modeschöpfers Marc Bohan fehlt ein Täschchen fürs Schnupftuch. Das Papiertaschentuch ziert jetzt mit einem roten Gummiringerl das Handgelenk.
Kurz vor der Brautrede von Walther Sommerlath, steckt ihm Tochter Silvia einen Zettel zu, auf dem geschrieben steht: "Ich liebe Dich, Papa, Dein Kätzchen.“
Das Königspaar bekommt drei Kinder, Victoria, Carl Philip und Madeleine. "Einem Kind das Leben zu schenken, ist die schönste Erfahrung, die man machen kann“, strahlt Königin Silvia.
Aber auch über Trauer redet sie offen: über die Alzheimer-Erkrankung ihres erst im Oktober verstorbenen Bruders Walther und ihrer Mutter. Nach deren Tod, 1996, gründete Silvia die Stiftung "Silviahemmet foundation“.
Königin Silvia ist die starke Frau am schwedischen Königshof, die auch alle Widrigkeiten zu meistern versucht. Alles Gute, Majestät.
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