Dienst leisten

"Ohrwaschl": Wir nehmen Unternehmen Arbeit ab, weil wir - Bank, Flughafen, Supermarkt - alles selbst machen. Praktisch. Aber gut?
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Sie kennen das: Wir buchen unsere Banksachen am Computer. Den Boardingpass stellen wir uns selbst aus, Gepäck geben wir selbst auf (nur mittreten im Flugzeug müssen wir noch nicht). Supermarktkassa spielen wir auch immer öfter selbst. Kurzum, Dienstleistung läuft heute umgekehrt: Wir leisten den Dienst, den sich Unternehmen auf unsere Kosten ersparen.

Jetzt sagte jüngst ein geschätzter Kollege: Diese Argumentation ist sehr alt. Junge Menschen wollen gar nicht mehr mit richtigen Menschen zu tun haben, in der Bank, am Flughafen, im Schnell-Restaurant, am Telefon (wir telefonvermitteln uns – „dann drücken sie die Eins“ – ja längst auch selbst).

Ja, das mag eh sein. Nur, ganz abgesehen von der zunehmenden Immermehrarbeit: Gut finden muss man diesen Weg zum kompletten Autismus ja nicht.

PS: Gerade im Post-SB-Shop ein Paket aufgegeben – da wird man nicht alt, sondern uralt.

andreas.schwarz@kurier.at

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